Vergabeentscheidung für die ersten Linien im Niederrhein-Münsterland-Netz: DB Regio AG erhält Zuschlag
Die politischen Gremien von Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) haben in ihren Sitzungen die Vergabe zum künftigen Betrieb der ersten fünf Linien des Niederrhein-Münsterland-Netzes (RE 14, RE 44, RB 31, RB 36, RB 43) an die DB Regio AG beschlossen. Die Nahverkehrstochter der Deutschen Bahn konnte sich im Rahmen eines europaweiten Wettbewerbsverfahrens durchsetzen. Die beiden NRW-Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) hatten gemeinsam die Ausschreibung für den Betrieb der ersten Linien mit Fahrzeugen mit alternativen Antrieben für eine Verkehrsleistung von jährlich rund vier Millionen Zugkilometern auf den Weg gebracht.
Gegenstand des Ausschreibungsverfahrens war der Betrieb von fünf der insgesamt sieben Linien im Niederrhein-Münsterland-Netz:
RE 14 Emscher-Münsterland-Express Essen-Steele – Bottrop – Dorsten – Borken/Coesfeld
RE 44 Fossa-Emscher-Express Kamp-Lintfort – Moers – Duisburg – Oberhausen – Bottrop
RB 31 Der Niederrheiner Duisburg – Moers – Xanten
RB 36 Ruhrort-Bahn Oberhausen – Duisburg-Ruhrort
RB 43 Emschertalbahn Dortmund – Herne – Dorsten
Derzeitiger Betreiber der Linien RE 14, RE 44, RB 31 und RB 36 ist die Nordwestbahn GmbH; die Linie RB 43 wird bereits von der DB Regio AG bedient.
Die Betriebsaufnahmen erfolgen gestaffelt: Die Linien RE 44, RB 31, RB 36 gehen ab Dezember 2025 an den Start, ein Jahr später im Dezember 2026 folgt der RE 14 und ab Dezember 2028 wird auch die RB 43 mit lokal emissionsfreien Fahrzeugen unterwegs sein. In den kommenden Jahren wird die Strecke der Niederrheinbahn von Rheinkamp bis nach Kamp-Lintfort für den SPNV reaktiviert sowie die Stellwerkstechnik zum Anschluss an die vorhandene DB-Strecke bei Rheinkamp entsprechend angepasst, sodass ab Mitte 2026 auch der Hochschulstandort Kamp-Lintfort mit dem RE 44 an den Regionalverkehr angebunden sein wird. Die bisher auf den Linien eingesetzten Dieselfahrzeuge werden durch batterie-elektrische Fahrzeuge von Typ „Civity BEMU”, klassische elektrische Fahrzeuge, die zusätzlich mit Batterien ausgestattet sind, ersetzt. Diese Fahrzeuge können mit Batterieantrieb die nicht elektrifizierten Streckenabschnitte überbrücken und unter der abschnittsweisen vorhandenen Oberleitung die Batterien wieder aufladen. Es kommen Fahrzeuge in zwei Größen zum Einsatz, mit einem Sitzplatzangebot von je 120 Sitzplätzen für die Linien RB 36 und RB 43 sowie mit 160 Sitzplätzen für die übrigen Linien, was deutliche Kapazitätssteigerungen vor allem auf den Linien RE 14, RE 44 und RB 31 ermöglicht. Die Vergabeentscheidung für Kauf, Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge über mehr als 30 Jahre zugunsten der Firma CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles, S.A.) wurde bereits im Sommer 2021 von VRR und NWL getroffen und offiziell Anfang April besiegelt.
Der künftige Betreiber der zwei verbleibenden Linien RE 10 und RB 37 wird in einem gesonderten Vergabeverfahren gesucht und steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.
Niederrhein-Münsterland-Netz:
Das Niederrhein-Münsterland-Netz umfasst sieben Linien mit über sechs Millionen Zugkilometern Verkehrsleistung pro Jahr:
RE 10 Kleve – Geldern – Krefeld – Düsseldorf
RE 14 Essen – Bottrop – Dorsten – Borken / Coesfeld
RE 44 Kamp-Lintfort – Moers – Duisburg – Oberhausen – Bottrop
RB 31 Xanten – Moers – Duisburg
RB 36 Oberhausen – Duisburg-Ruhrort
RB 37 Geldern – Krefeld – Neuss
RB 43 Dortmund – Herne – Dorsten